Berlin sorgt aktiv dafür, dass es Carsharing Elektroautos schwer gemacht wird diese zur Verfügung zu stellen. Miles, We Share und Share Now haben dazu ihr Standpunkte geäußert.
Wie werden Carsharing Elektroautos unterstützt?
Carsharing mit Elektro-Autos ist teurer und schwieriger. Die Autos können nämlich einige Stunden nicht benutzt werden, weil diese geladen werden müssen. Zudem kommen die hohen Anschaffungskosten, sowie hohe Instandhaltungs- und Betriebskosten.
Dadurch das E-Autos im Carsharing Bereich komplexer sind, werden diese von vielen deutsche Städten gefördert. Sie unterstützten die Carsharing-Unternehmen, indem sie beispielsweise keine Parkgebühren zahlen müssen (z.B. in München und Hamburg). Dabei geht es nicht gerade um kleine Summen, es handelt sich um ca. 75 Euro pro Monat bei einem einzelnen Elektroauto.
Inwiefern wird das von Carsharing von E-Autos nicht von Berlin unterstützt?
Wie erwähnt werden in anderen Städten die Parkgebühren als Unterstützung von der Stadt übernommen. In Berlin gibt es dafür keine Einsicht, dort hingegen werden für alle Fahrzeuge der reguläre Tarif kassiert, den jeder Autobesitzer in der jeweiligen Straße zahlen muss.
Weiterhin ist die Ladesäuleninfrastruktur in Berlin nicht wirklich vorteilhaft. Im Verhältnis zu der Größe der Stadt gibt es viel zu wenig Ladesäulen in Berlin verteilt. Carsharing Autos mit Verbrennungsmotor werden regulär von den Nutzern getankt. Dafür bekommt der Carsharing-Nutzer kostenloses Guthaben. Bei den Elektrofahrzeugen müssen oft die Mitarbeiter die Autos laden. Das Problem ist es muss erst einmal eine Ladestation gefunden werden. Dieser Prozess dauert schon ewig! Und das war noch nicht alles. Hinzukommen die Preise die für den Strom an öffentlichen Ladestationen, die doppelt so hoch wie in anderen Städten.
Es gibt einfach zu viele Kosten und keine Unterstützung von der Stadt, die Rahmenbedingungen für das Carsharing in Berlin stimmen absolut nicht. Wodurch immer mehr E-Autos von den Flotten der Carsharing-Anbieter herausgenommen werden müssen.
Was sagen Miles, We Share und Share Now dazu?
Aus politischer Sicht wurde sich deutlich mehr Unterstützung gewünscht. Um dem entgegenzuwirken haben sich die Konkurrenten mit anderen Mobilitätsdiensten sogar zusammengetan und eine Plattform namens „Shared Mobility“ als Interessenverband gegründet um mehr Druck aufzubauen. Aber auch das hat ihnen bislang noch keinen Erfolg in dieser Hinsicht gebracht.
Bei Share Now profitierten Daimler und BMW davon, dass sie die Elektroautos zu ihrer Flotte zurechnen konnten. Inzwischen lassen sich jedoch diese Stromer auch regulär verkaufen. Das könnte ein Grund sein, der dazu beiträgt, dass sich Share Now nun für die Abschaffung der unprofitablen Elektrofahrzeuge entschieden hat.
Share Now und We Share bringen dadurch den Mutterkonzernen momentan vor allem Verluste ein. Somit wird der Elektrobetrieb für We Share auch immer schwieriger, da VW für die Stromer auch schon Kunden findet. Da stellt sich die Frage, ob sich der Elektrobetrieb für We Share überhaupt noch lohnt?
Miles hat den Eindruck, dass die Menschen in Berlin nicht daran glauben, dass Carsharing tatsächlich privaten Autobesitz ersetzt, obwohl Studien das Gegenteil belegen.
Es wird darauf gehofft, dass sich das Verhältnis zwischen den Carsharing-Anbietern und der Berliner Politik bald verbessert. Jedoch lassen die geplanten Änderungen des Straßengesetzes diese Hoffnungen wieder sinken. Dieses würde dazu führen, dass man eine Genehmigung für den Betrieb eines Carsharing-Dienstes benötigen würde. Diese Genehmigung würde dann nur wenigen Anbietern erteilt werden, dadurch hat sich Miles schon mit einem Rechtsgutachten gewappnet.
Fazit
Carsharing Elektroautos sind sehr praktisch für eine Stadt, da sie für weniger Abgase sorgen und mehr Autos in der Stadt verfügbar sind. Leider bremst die Landesregierung die Carsharing-Anbieter massiv aus. Berlin sorgt als einziges aktiv dafür, das sich der Einsatz von Carsharing E-Autos nicht rentiert.
Vieles weiteres kannst du in unserem Beitrag Carsharing Berlin lesen.
Elektroautos sind heutzutage sehr verbreitet, ebenso wie Carsharing-E-Autos. Danke für diese Informationen
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet immer weiter voran. Ich könnte mir vorstellen, dass es schon sehr bald keine Carsharing-Autos mehr auf Benzin/Diesel-Basis gibt. Denn für das Geschäftsmodell hat das Elektroauto gleich mehrere Vorteile. Die Reichweiten-Problematik fällt kaum ins Gewicht, da die meisten Anbieter ihre Flotte für den Stadtverkehr oder das nahe Umland anbieten. Dann bieten viele Kommunen extra Parkplätze für E-Autos an, wovon die Carsharingfahrzeuge ebenfalls profitieren. Teilweise ist Parkraum in großen Innenstädten extrem knapp. Von daher glaube ich, dass wir bald nur noch E-Autos bei den Carsharing-Anbietern sehen werden.