Gemeinsame Studie von car2go und DriveNow

Das sogenannte Free-Floating-Carsharing stand in den letzten Wochen oft in der Kritik. Immer wieder kommt die Frage auf, ob diese Art von Carsharing dem ÖPNV schadet. Die beiden größten Anbieter von flexiblem Carsharing, car2go und DriveNow, haben nun die Ergebnisse einer gemeinsamen Kundenumfrage präsentiert. Diese soll zeigen, dass Free-Floating-Angebote in engem Zusammenspiel mit dem ÖPNV stehen und nicht im Wettbewerb.

„Das Loslösen von festen Standorten hat das Carsharing in den vergangenen Jahren aus seinem Nischendasein geholt und weiten Bevölkerungskreisen zugänglich gemacht“, sagt Thomas Beermann, CEO der car2go Europe GmbH, die car2go an den europäischen Standorten betreibt. „Carsharing ergänzt für immer mehr Großstadtbewohner den täglichen Mobilitätsmix, zu dem selbstverständlich und in zentraler Funktion der öffentliche Nahverkehr gehört.“

„Eine Konkurrenzsituation zwischen dem ÖPNV und dem Free-Floating herzustellen, führt nicht zum Ziel. Entscheidend ist, das gesamte Mobilitätssystem einer Stadt zu betrachten. Intention muss es sein, Autobesitzer in der Stadt für multimodale Mobilität auch ohne eigenen PKW zu begeistern. Reduziert sich die Zahl privater Fahrzeuge, ergibt sich automatisch eine Verringerung des gesamten Fahrtenniveaus und eine Steigerung der Nachfrage bei Bussen, Bahnen und dem Radverkehr. Dann können Städte mit abnehmender Parkplatznot Stellflächen für andere Zwecke umwidmen und so die Lebensqualität in den Wohnquartieren weiter verbessern“, sagt Nico Gabriel, Geschäftsführer bei DriveNow.

Die gemeinsam durchgeführte Befragung zu unterschiedlichen Aspekten der Nutzung zeigt, dass Free-Floating-Carsharing eine umweltfreundliche Variante ist, sich dich die Stadt zu bewegen. Zwei Drittel der insgesamt 2.881 befragten Kunden nutzen täglich oder mehrmals wöchentlich das Angebot von Bussen und Bahnen im Nahverkehr.

Langfristige Studien

Free-Floating-Carsharing ist erst seit einigen Jahren auf dem Markt. Nachhaltige Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten stellen sich jedoch meist eher mittel- bis langfristig ein. Aussagekräftige und wissenschaftlich belegte Langzeitstudien über die Folgen dieser neuen Form des Carsharing werden momentan durchgeführt. Ergebnisse liegen derzeit noch nicht vor. Die erstmals gemeinsam durch die beiden größten Anbieter des Free-Floating-Carsharing vorgenommene Erhebung belegt die ergänzende Funktion des stationsunabhängigen Carsharing für den ÖPNV. Eine Verlagerung von Fahrten des ÖPNV auf Carsharing-Fahrzeuge findet zwar vereinzelt statt, jedoch in der Regel nur in solchen Fällen, in denen der Nahverkehr auch ohne Carsharing-Angebot seine Stärken nicht ausspielen kann. Lange Taktungen oder Ziele, die mit dem Nahverkehr umständlich zu erreichen sind, nannte mit jeweils über 50 Prozent der Befragten die Mehrheit als Gründe für die Nutzung des Carsharing-Angebots.

Rund die Hälfte der befragten Nutzer besitzt kein eigenes Auto. 37 Prozent haben ihren eigenen PKW in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen sogar abgeschafft. Jeweils über die Hälfte der Befragten gab als Grund an, durch Free-Floating-Carsharing spontan einen Autoersatz zu haben (54 Prozent) und auch durch andere Verkehrsmittel als dem eigenen Auto die meisten ihrer Fahrtziele bequem erreichen zu können (53 Prozent).

Großes Wachstumspotenzial

Free-Floating-Carsharing weist weiterhin ein erhebliches Wachstumspotenzial auf. Das große Kundenwachstum beider Anbieter in den vergangenen Jahren bestätigt diese Entwicklung: Allein in den Jahren 2011 und 2012 hat das stationsunabhängige Carsharing in Deutschland so viele Kunden gewonnen, wie die stationsbasierte Variante in den ersten 20 Jahren.

Das neue Angebot hat das Carsharing insgesamt aus dem Nischendasein geholt und breiten Bevölkerungskreisen zugänglich gemacht. Untersuchungen zum Marktpotenzial prognostizieren zudem bis zum Jahr 2020 Steigerungen um bis zu 200 Prozent. Mit der wachsenden Kundenzahl geht auch eine Expansion von Flotten und Geschäftsgebieten einher sowie eine höhere generelle Verfügbarkeit, die eine bessere Flächenabdeckung verspricht.

Quelle: Pressemitteilung car2go/DriveNow

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