Carsharing Anbieter in Augsburg verstritten

Zwischen den beiden Carsharing-Netzwerken in Augsburg herrscht schlechte Stimmung. Grund dafür ist ein Slogan der örtlichen Stadtwerke, mit dem das hauseigene Carsharing-Angebot swa Carsharing im April beworben wurde.

Unter dem Motto „Wir bringen Carsharing nach Augsburg“ hatten die Stadtwerke das Angebot zum Start auf Flyern, Plakaten und im Internet beworben. Der alteingesessen Verein BeiAnrufAuto e.V., der bereits seit 2001 Carsharing in Augsburg anbietet, schmeckte dieser Slogan nicht und klagte vor Gericht. Der Slogan sei irreführend und unterstelle, dass es vorher kein Carsharing in Augsburg gab.

Eine schriftliche Bitte an die Stadtwerke, den Slogan nicht mehr zu verwenden, wurde laut Thorsten Frank, stellvertretender Vereinsvorsitzender, nicht beantwortet. Seit dem die Stadtwerke am Markt sind, stagniert bei dem Verein die Entwicklung. Dabei hatte man im ersten Halbjahr 2014 die Zahl der Mitglieder noch verdoppelt. Derzeit hat BeiAnrufAuto 200 Mitglieder und betreibt einen Fuhrpark mit 13 Fahrzeugen.

Die Stadtwerke hingegen konnten innerhalb von einem halben Jahr schon 300 Kunden gewinnen und bieten derzeit 25 Autos an, weitere Standorte und mehr Fahrzeuge sind bereits in Planung. Der Erfolg liegt nicht zuletzt an der großen Werbekampagne der Stadtwerke.

In der Verhandlung am Landgericht haben sich die beiden Anbieter nun auf einen Vergleich geeinigt. Die Stadtwerke Augsburg verpflichten sich unter Androhung einer Geldstrafe den Slogan in Zukunft nicht mehr zu nutzen und übernehmen die angefallenen Gerichtskosten. Der Verein hingegen lässt dafür die Forderung nach einem Schadenersatz fallen.

Die Fronten der beiden Parteien bleiben verhärtet, von einer anfänglich im Gespräch gewesenen Kooperation ist keine Rede mehr. Zuletzt ist BeiAnrufAuto dem Carsharing-Netzwerk Scouter beigetreten. Eine Quernutzung der Fahrzeuge von Scouter und den Stadtwerken ist nicht möglich.

Quelle: Augsburger Allgemeine

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