Carsharing in Deutschland boomt noch immer, derzeit nutzen weit über 1 Millionen Menschen diverse Angebote von Carsharing. Kein Wunder also, dass es immer mehr Unternehmen gibt, die in den wachsenden Markt einsteigen und sich in der Branche ein Standbein für die Zukunft aufbauen möchten. Dass dies nicht immer wie geplant funktioniert, mussten in den vergangenen Monaten verschiedene Unternehmen feststellen. Wir haben die größten Carsharing Pleiten der letzten Jahre chronologisch zusammengefasst.
ZebraMobil
Schon im April 2011 ist das unabhängige Unternehmen ZebraMobil als erster flexibler Carsharing-Anbieter in München gestartet. Nach dem Start mit nur vier Fahrzeugen ist das Unternehmen schnell gewachsen. Die Nachfrage hat sich stetig nach oben entwickelt. Die auffällig lackierten Audis mit Zebra-Muster gehörten schnell zum Stadtbild in München. Dann kamen jedoch die neuen Angebote der Autohersteller auf den Markt, die für einen großen Konkurrenzdruck in der Stadt gesorgt haben. Letztendlich war es ZebraMobil nicht mehr möglich, das Angebot profitabel genug zu betreiben, um wirtschaftlich attraktiv zu sein. Schweren Herzens haben die Betreiber das Angebot im Juli 2013 eingestellt.
Quelle: ZebraMobil Webseite
SpotCar
Mit großen Ambitionen ist im August 2014 der Anbieter SpotCar in der Hauptstadt Berlin gestartet. Mit 100 Fahrzeugen des Typs Opel Adam ging es im Zentrum von Berlin los. Oft wurde SpotCar als Carsharing von Opel bezeichnet, was jedoch falsch ist. Das Unternehmen war unabhängig von Autoherstellern. Das Besondere und Einzigartige bei SpotCar sollte die Abrechnung nach Kilometern statt wie bei vergleichbaren Anbietern nach Minuten sein. So sollte es weniger Zeitdruck und mehr Planungssicherheit geben. Doch die Rechnung ging nicht auf. Im Mai 2015 hat SpotCar den Dienst kurzfristig eingestellt. Die genauen Gründe für die Einstellung des Angebotes wurden bis heute nicht kommuniziert. In Berlin gibt es mit Abstand die meisten Anbieter von Carsharing, der Markt ist hart umkämpft.
Quelle: Spotcar Facebook-Seite
CiteeCar
Das Berliner Start-up CiteeCar hat sich seit dem Start im November 2012 stark vergrößert. Es handelt sich um ein stationäres Angebot, welches in Berlin, Hamburg, München und in verschiedenen Städten im Ruhrgebiet aktiv ist. Hunderte Fahrzeuge des Typs Kia Rio kommen zum Einsatz. CiteeCar wollte sich vor allem durch das einfache Preismodell von den Mitbewerbern unterscheiden. Dass der Plan nicht überall aufgeht, hat sich bereits in der Vergangenheit gezeigt. Aus Potsdam und Frankfurt hat sich das Unternehmen bereits zurückgezogen. Derzeit befindet sich das Unternehmen seit Dezember 2015 im vorläufigen Insolvenzverfahren. Konkrete Sanierungslösungen werden laut CiteeCar derzeit geprüft, die Zukunft ist aber ungewiss.
Quelle: CiteeCar Blog
CarZapp
Ebenfalls im Dezember letzten Jahres musste das 2009 in Berlin gegründete Unternehmen CarZapp einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen. Das Team entwickelte ein intelligentes Schließsystem, welches vor allem für das private Carsharing vorgesehen war. Mit dem sogenannten ZappKit sollten private Fahrzeuge nachträglich ausgerüstet werden, um sich so per Smartphone öffnen und schließen zu lassen. Eine persönliche Schlüsselübergabe sollte so nicht mehr nötig sein. Zudem hatte CarZapp für einige Zeit eine eigene Plattform für privates Carsharing im Testbetrieb. Das Unternehmen konnte vor zwei Jahren noch 250.000 Euro über Crowdfunding einsammeln und steht nun anscheinend vor dem Aus.
Quelle: Gründerszene