Seniorin sucht Carsharing-Mitstreiter

Durch groß angelegte Marketing-Maßnahmen von Carsharing-Anbietern in den letzten Jahren ist der englische Begriff Carsharing in Großstädten inzwischen durchaus bekannt. Vor allem junge Menschen, die kein eigenes Auto als Statussymbol brauchen und trotzdem flexibel sein möchten, greifen auf die spontan buchbaren Fahrzeuge zurück. Immer mehr Anbieter drängen auf den Markt und so gibt es inzwischen eine große Auswahl.

Anders sieht es jedoch in ländlichen Gebieten aus. Dort ist es oft selbstverständlich ein eigenes Auto zu besitzen, um die alltäglichen Erledigungen zu machen. Aber auch dort wird es für viele Menschen immer unrentabler, ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Die steigenden Benzinpreise, Anschaffungs- und Wartungskosten spürt jeder Autobesitzer.

In einem Artikel der Merkur-Online geht es um die Seniorin Elisabeth Schmid, 74, die in ihrem Gemeinderat einen Antrag auf Carsharing gestellt hat. Sie hat im Radio von Carsharing gehört und ist nun auf der Suche nach Gleichgesinnten, die mit ihr ein Auto teilen möchten. Die Ära ihres schon 13 Jahre alten Fords wird wohl bald zu Ende gehen. Und ein neues Auto würde sich in dem Alter kaum noch lohnen.

Ganz ohne Auto würde es in der ca. 3.000 Seelen-Gemeinde Irschenberg jedoch nicht ganz einfach sein. Die Busverbindungen sind zum Teil sehr schlecht und teuer, Umsteigen wird mit steigendem Alter anstrengender.

Ein Carsharing-Fahrzeug könnte also Abhilfe schaffen, vor allem im Renten-Alter würde es Sinn machen, auf Carsharing zu setzen. So verschlingt kein Auto, welches zum Großteil sowieso nur ungenutzt in der Garage steht, die in Zukunft immer knapper werdende Rente.

Weit ist Frau Schmid mit ihrem Vorhaben jedoch noch nicht gekommen. Der Antrag auf Carsharing wurde im Irschenberger Gemeinderat abgelehnt. Man sehe dies nicht als Aufgabe der Kommune an. Zudem wird bezweifelt, das Carsharing im ländlichen Irschenberg funktionieren würde. Davon lässt sich die Seniorin dennoch nicht unterkriegen, sie möchte nun Kontakt mit dem örtlichen Autovermieter aufnehmen, um entsprechende Möglichkeiten zu prüfen.

Das Carsharing auf dem Dorf auch sehr gut funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus Hübenthal. Wie wir vor einiger Zeit berichteten, existiert dort ein sehr gut angenommenes, privat organisiertes Carsharing-Angebot mit drei Fahrzeugen. Es kann also auch in Dörfern und kleinen Gemeinden Sinn machen, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wir bleiben am Ball.

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