Carsharing Versicherung

Gibt es beim Carsharing auch eine umfassende Carsharing Versicherung? Selbstverständlich! Nur weil das Auto geteilt ist, muss man natürlich nicht auf den vollen Versicherungsschutz verzichten.

Bei allen Anbietern muss im Schadenfall jedoch ein Selbstbehalt gezahlt werden. Auch bei privatem Carsharing wird oft eine extra Versicherung angeboten. So vermeidet man, dass die eigene Kfz-Versicherung im Schadenfall hochgestuft.

Wie auch bei klassischen Autovermietungen üblich, sind Carsharing-Fahrzeuge rundum versichert. Im Schadenfall bleibt man also nicht auf allen Kosten sitzen. Bei allen großen Carsharing-Anbietern ist bereits eine Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherung im Preis inklusive. Im Ernstfall kann es je nach Anbieter aber doch teuer werden.

Vollkasko mit Selbstbeteiligung

Die Kaskoversicherung kommt für Fälle wie Brand, Explosion, Diebstahl oder unmittelbaren Einwirkungen von Naturgewalten auf. Auch Vandalismus und selbst verschuldete Unfallschäden sind abgedeckt. Die Kfz-Haftpflichtversicherung hingegen deckt Schäden ab, die einem Dritten durch den Betrieb eines Kraftfahrzeugs entstehen.

Wenn es zu einem Unfall kommt, kann es trotz umfangreichen Versicherungsschutz der Carsharing-Unternehmen teuer werden. Im Schadensfall muss nämlich in der Regel eine Selbstbeteiligung gezahlt werden. Diese fällt je nach Anbieter unterschiedlich hoch aus. Hier sollte man auf jeden Fall einen genauen Blick in die allgemeinen Geschäftsbedingungen werfen.

Viele Carsharing-Anbieter bieten verschiedene Optionen an, um die Selbstbeteiligung gegen einen Aufpreis zu reduzieren. Anhand der folgenden Beispiele geben wir einen kleinen Einblick in die unterschiedlichen Versicherungen beim Carsharing.

Beispiele Carsharing Versicherung

Cambio Versicherung

Bei dem ebenso stationären Anbieter Cambio liegt die Selbstbeteiligung der Vollkaskoversicherung bei ebenfalls maximal 1.000 Euro je Schadenfall. Für eine Gebühr in Höhe von 50 Euro pro Person und Jahr kann die Selbstbeteiligung auf 200 Euro reduziert werden. In der Versicherung ist ein Pannenschutzbrief enthalten.

car2go Versicherung

Bei dem größten Free-Floating-Angebot in Deutschland, car2go, müssen Kunden bei einem Unfall bis zu 1.000 Euro Selbstbeteiligung aus der eigenen Tasche bezahlen. Das gilt für die neu eingeführten Fahrzeuge der Marke Mercedes Benz. Bei dem Smart gilt eine Selbstbeteiligung in Höhe von bis zu 500 Euro.

DriveNow Versicherung

Bei dem direkten Mitbewerber DriveNow haftet der Nutzer bis zu einer Summe von bis zu 350 Euro. Das ist im Vergleich zu den anderen Anbietern eine geringe Selbstbeteiligung. Allerdings muss jeder Nutzer pro Fahrt 1 Euro für die Versicherung bezahlen.

Flinkster Versicherung

Bei dem Carsharing-Angebot von Flinkster (Deutsche Bahn) müssen Kunden eine Selbstbeteiligung in Höhe von maximal 1.500 Euro im Schadenfall zahlen. Das ist von allen uns bekannten Carsharing-Unternehmen die mit Abstand höchste Selbstbeteiligung. Gegen eine Gebühr von 90 Euro im Jahr kann die Selbstbeteiligung auf immerhin 300 Euro reduziert werden. Wenigfahrer sollten hier also besonders vorsichtig sein.

MILES Carsharing Versicherung

Bei MILES Carsharing kann es bei einem Unfall sehr teuer werden. Die Selbstbeteiligung für Kunden mit einem frischen Führerschein (innerhalb von 12 Monaten nach dem Führerscheinerwerb) liegt bei satten 2.500 Euro. Das ist die höchste Selbstbeteiligung, die uns bei einem Carsharing-Anbieter bekannt ist. Alle anderen Kunden müssen eine Selbstbeteiligung von 1.000 Euro im Schadenfall zahlen.

Oply Versicherung

Bei Oply Carsharing zahlt man ohne zusätzliche Kosten die niedrigste Selbstbeteiligung in unserem Vergleich. Hier liegt der Selbstbehalt bei einem Unfall oder Beschädigung des Fahrzeuges bei 300 Euro.

SIXT Share Versicherung

Das Angebot von SIXT ist noch relativ frisch auf dem Markt und erfreut sich großer Beliebtheit. Bei SIXT Share werden 950 Euro im Schadenfall fällig. Das zählt zu den höchsten Selbstbeteiligungen im Vergleich zu anderen Carsharing Anbietern. Gegen Bezahlung ist eine Reduzierung des Sebstbehaltes auf 450 € möglich.

Stadtmobil Versicherung

Der stationäre Anbieter Stadtmobil hat je nach Tarif unterschiedliche Selbstbehalte. Im Standardtarif (Berlin) müssen bei einem Unfall bis zu 1.000 Euro gezahlt werden. Für 29 Euro jährlich auf 500 Euro. Für 49 Euro im Jahr lässt sich diese Summe auf 200 Euro senken. Und für 99 Euro im Jahr pro Teilnehmerkarte lässt sich der Selbstbehalt sogar auf 0,00 Euro reduzieren.

AGB vor Anmietung lesen

Wie Sie sehen, sind die Konditionen je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Als Kunde sollte man sich selbstverständlich vorher informieren, welche Kosten im schlimmsten Fall auf einen zukommen können. Wer viel fährt, sollte darüber nachdenken, die Selbstbeteiligung gegen eine Zuzahlung zu reduzieren, um das Risiko zu minimieren.

Eine weitere Möglichkeit der Reduzierung der Selbstbeteiligung ist der Abschluss einer speziellen Versicherung für Mietwagen und Carsharing. Erste Versicherungen inkludieren auch einen Schutz für Carsharing-Fahrzeuge in der eigenen Kfz-Versicherung. Hier wird es in den nächsten Jahren bestimmt mehr interessante Angebote geben.

Versicherung privates Carsharing

Wenn man das eigene Auto an unbekannte Mieter verleiht, ist die Versicherung besonders wichtig. Immerhin möchte man auf eventuellen Schäden durch den Fahrer nicht sitzen bleiben und auch selbst nicht hochgestuft werden. Der Marktführer Getaround bietet beispielsweise eine Versicherung an, die sowohl Mieter und Vermieter schützt.

So bleibt der Schadensfreiheitsrabatt unberührt und man verliert als Autobesitzer im Ernstfall kein Geld. Bei dem in Deutschland etablierten Anbieter SnappCar (ehemals Tamyca) wird eine spezielle Versicherung angeboten. So sind Vermieter und Mieter abgesichert.

Damit der jeweilige Versicherungsschutz greift, muss das Fahrzeug gesetzeskonform sein, worüber man sich vor Fahrtantritt überzeugen muss. Selbstverständlich darf man sich auch nicht grob fahrlässig verhalten oder alkoholisiert die Fahrt antreten. Auch spontane Rennen mit Kunden anderer Carsharing-Anbieter sollte man nicht unternehmen, in all diesen Fällen greift eine Versicherung wie immer natürlich nicht.

Der Artikel bietet nur einen groben Einblick in das Thema Carsharing und die entsprechenden komplexen Versicherungen. Was genau bei einem Unfall zu tun ist und welche Konditionen im Detail gültig sind, steht in den Miet- und Geschäftsbedingungen des jeweiligen Anbieters. Auch wenn es keine Freude macht, die Konditionen zu lesen, sollte man dies als Carsharing-Kunde unbedingt tun, um böse Überraschungen zu vermeiden.

11 Gedanken zu „Carsharing Versicherung“

  1. Hallo Nick,

    haben Sie oder einer der User schon Erfahrung mit einer Jahresversichung für die Absicherung des Selbstbehalts beim Carsharing gemacht? Das Flinkster-Angebot erscheint mir nämlich etwas zu hochpreisig.

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      • Also ich habe eine Zusatzversicherung, die die Selbstbeteiligung bei Fahrten mit Fahrzeugen aller Carsharing-Unternehmen im Schadensfall übernimmt. Kostenpunkt: 65 Euro im Jahr. Das ist nicht nur günstiger als das entsprechende Paket bei Car2Go oder Drivenow (hier wird die SB nicht einmal auf 0 reduziert!), sondern lohnt sich vor allem, wenn man verschiedene Anbieter nutzt.

  2. Ich gehe davon aus, dass der Anbieter leihwagenversicherung.de im entsprechenden Tarif für Carsharing gemeint ist. Leider finde ich die abgedeckte Schadenssumme hier aber extrem niedrig. Ein mittlerer Lack- und Blechschaden kann diese Summe ja schon übersteigen.

    Leider habe ich allerdings bisher keinen weiteren Anbieter finden können.

    Antworten
    • Hallo Johannes,

      Drivy hat ja eigentlich seine eigene Versicherung, mir ist nicht bekannt, ob externe Versicherungen da greifen. Am besten direkt bei Drivy oder dem Versicherer nachfragen.

      Gruß
      Nick

      Antworten
  3. ich bin bei Leihwagenversicherung.de versichert. Die Versicherung hat die Selbstbeteiligung klaglos übernommen, als ich beim Flinkster den Aussenspiegel abgefahren habe.

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  4. Die Absicherung im Schadensfall ist ein komplexes Thema. Ich bin beim privaten Carsharing dabei (als Vermieter) und habe wegen der Reduzierung des Selbstbehaltes auf Null Euro bei verschiedenen Versicherungen angefragt, darunter auch XXX.de (Link entfernt, Redaktion). Alle haben ausnahmslos abgesagt, sie versichern nur klassische Anbieter abseits des privaten Carsharings. Meine Idee war, daß ich gegen einen Jahresbeitrag (z. B. mit 90 Tagen Nutzung) den Selbstbehalt für meine Mieter auf Null drücke. Jetzt habe ich bei meiner eigenen Versicherung (Allianz) angefragt, ob sie eine tagesgenaue Zusatzversicherung anbieten, mit der ich beliebige Leute mit meinem Auto fahren lassen kann. Eigentlich wären die großen Versicherer am besten in der Lage, so etwas anzubieten, zumal sie das jeweilige Fahrzeug und die Schadenshistorie genau kennen. Noch warte ich auf Antwort, aber wahrscheinlich machen die das auch nicht. Hat hier jemand speziell für das private Carsharing schon eine praktikable Lösung gefunden? Mit den Carsharing – Plattformen muß man meiner Erfahrung nach ganz vorsichtig sein, denn im Schadensfall bleibt der Mieter schonmal auf Kosten in Höhe eines mittelprächtigen Urlaubes sitzen, und Hilfe braucht man von den Plattformen eher nicht zu erwarten.

    Gruß André

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