Privates Carsharing

Was ist privates Carsharing?

Privates Carsharing wird nicht ohne Grund immer beliebter. Die meisten Fahrzeuge tun nämlich vor allem eins: Ungenutzt herumstehen. Im Durchschnitt steht ein privates Auto 23 Stunden am Tag auf seinem Parkplatz und wird nicht effektiv genutzt.

Für Autobesitzer, die ihr Fahrzeug nur selten selbst fahren, lohnt sich daher die Möglichkeit des privaten Carsharing (auch peer-to-peer Carsharing oder nachbarschaftliches Autoteilen genannt). Immer mehr Privatpersonen stellen das eigene Auto für andere Fahrer zeitweise zur Verfügung und haben so einen kleinen Nebenverdienst.

In Zeiten, wo das eigene Auto nicht genutzt wird, kann es einfach an andere Autofahrer vermietet werden. Die dadurch entstehenden Einnahmen kann der Halter nutzen, um die Wartung und Pflege des eigenen Fahrzeuges zu finanzieren. Aber auch der Mieter hat durch die private Vermietung der Fahrzeuge Vorteile.

Beim privaten Carsharing steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Fahrzeugtypen zur Verfügung. Und das oft günstiger als bei den großen, kommerziellen Autovermietungen. Das ist vor allem auch für ländliche Gegenden eine interessante Möglichkeit Autos zu teilen, da hier keine teure Infrastruktur für die Vermietung geschaffen werden muss. Aber vor allem in Großstädten wie Berlin, Hamburg und Köln gibt es derzeit die mit Abstand meisten privaten Fahrzeuge zu mieten.

Wie funktioniert privates Carsharing?

Es gibt Internetplattformen, die sich auf die Vermittlung zwischen den Autobesitzern und Mietern spezialisiert haben. Autobesitzer können dort ihr Fahrzeug eintragen und angeben, zu welchen Zeiten das Auto für andere Mieter verfügbar sein soll. Zusätzlich wird der Mietpreis bestimmt.

Das Auto kann dann auf der Internetseite des Vermittlers gefunden und gebucht werden. Der Kontakt und die Übergabe des Fahrzeuges finden direkt zwischen den beiden Privatpersonen statt.

Kommt es zu einer Anmietung, wird ein Nachbarschaftsauto-Vertrag zwischen den beiden Parteien abgeschlossen. In diesem sind die Mietbedingungen festgehalten. Der Voll- und Teilkaskoschutz ist bei großen Vermittlern gegen die Zahlung einer entsprechenden Pauschale bereits im Preis enthalten.

Die eigene Versicherung wird im Schadensfall also nicht hochgestuft. Für die Pflege und Wartung des Fahrzeuges ist ausschließlich der Autobesitzer verantwortlich. Hier erfolgen keine Kontrollen seitens der Vermittler.

Wer sein Auto privat vermietet sollte auch an das Finanzamt denken. In der Regel müssen Einkünfte versteuert werden. Das kann auch bei dem privaten Carsharing der Fall sein. Hier sollte man im Zweifelsfall einen Steuerberater hinzuziehen.

Anbieter für privates Carsharing

Die folgende Auflistung zeigt die derzeit größten Online-Vermittlungsplattformen für privates Carsharing in Deutschland. In den letzten Jahren gab es immer wieder Fusionen und Änderungen auf dem deutschen Markt. Croove von Daimler ist in die US-Plattform Turo integriert worden. Tamyca wurde von Snappcar aus den Niederlanden übernommen. Drivy hat Autonetzer übernommen und wurde dann selbst zu Getaround. Hier eine alphabetische Auflistung der Anbieter für privates Carsharing.

Das Prinzip von privatem Carsharing wird im folgenden Video erklärt.

29 Gedanken zu „Privates Carsharing“

  1. Ich hab mir schonmal ein Auto geliehen von einer anderen Person in meiner Stadt und fand es schon sehr praktisch. ich selbst habe nämlich kein auto und möchte mir auch nur ungerne eins kaufen. Ich würde mich freuen wenn noch mehr Autobesitzer ihre Autos vermieten 🙂

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  2. Was ist momentan sinnvoller, wenn man ein Elektroauto hat und nur ab und zu einen „Verbrenner“ benötigt?
    a) Zweites Fahrzeug kaufen und zum privaten Carsharing einstellen (Stellplatz ist vorhanden). Welche Kategorie wird am liebsten gemietet? Wahrscheinlich Kombi oder Van.
    b) Das Angebot der existierenden Vermieter nutzen und kein weiteres eigenes Fahrzeug besitzen

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    • Ich würde in der Situation dann auf klassisches Carsharing zurückgreifen, sofern eine Station in der Nähe ist. Denn hier hat man keine Fixkosten und muss sich nicht um das Auto kümmern. Wenn der Wagen wirklich nur so selten genutzt werden würde, hätte man schon viel Arbeit damit, die Vermietung an Privatpersonen zu betreuen.

      Antworten
  3. Würde es sich rentieren ein neufahrzeug nur bezüglich des carsharings zu kaufen od sind die Einnahmen nicht so hoch das sich das Auto finanzieren lässt und man, zusätzlich ein gewinn rauschlagen kann.

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    • Das wäre nicht erlaubt. Eine kommerzielle Autovermietung hat wesentlich höhere gesetzliche Standards zu erfüllen. Privates Carsharing darf lediglich dazu dienen, die laufenden Kosten des eigenen Autos zu decken.

      Grüße
      Nick

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  4. Ich habe viele Jahre mein Fahrzeug über private Carsharing Internetseiten angeboten. Nach meiner letzten negativen Erfahrungen muss ich jedoch jeden Vermieter warnen. Ein Betrüger hat mein Auto mit gefälschtem Ausweis/Führerschein angemietet und jetzt ist es weg. Da es Betrug war, zahlt keine Versicherung und ich bleibe auf dem Schaden sitzen. Von der Plattform höre ich nur ein Bedauern.

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    • Hallo Michael,

      wenn das wirklich so ist, dann ist das natürlich das schlimmste, was passieren kann. Mich wundert aber, dass dafür niemand aufkommen möchte.

      Grüße
      Nick

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      • Deshalb sollte man sich vor der Übergabe nochmals die Personalpapiere zeigen lassen. Evtl. auch mit einer Wohnungsanmeldung oder vom Amt bestätigten Wohnadresse ( wäre in D ohnehin Vorschrift ). Übergabe evtl. auch mit Fahrtenbuch unterschreiben lassen und Unterschriften/ Foto vergleichen.

    • Hallo Michael!
      Ich arbeite an einem Beitrag für einen öffentlich-rechtlichen Sender zu genau dem Thema: „Risiken des privaten Carsharings“. Ich würde mich sehr gerne mit dir in Verbindung setzen. Schreib mir doch bitte eine Mail an info@meworks.tv

      Liebe Grüße!

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  5. Hallo Nick

    wie beschrieben haftet meine als auch die Versicherung der Plattform nicht bei Betrug. In der Regel ist nur Unfall, Diebstahl, Raub usw. versichert.

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  6. Interessant ist die Preisgestaltung der Firma snappcar für Vermieter:
    Da wird zunächst angegeben, dass der Vermieter 89% des Mietpreises erhält.
    11% sind Versicherungsbeiträge.
    Und ein Stückchen weiter unten steht, dass der Mindest-Versicherungsbeitrag 7,50 Euro pro Tag ist.
    An einer anderen Stelle auf der Webseite steht was von 7,50 Euro pro Buchung. Ja was jetzt??
    Fakt ist: Mir wird 7,50 Euro PRO TAG abgerechnet. Und in der Versicherung ist auch noch eine Selbstbeteiligung enthalten.

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  7. Genau, das habe ich dann auch gesehen. Ich finde es so schade, dass eine wirklich gute Idee in meinen Augen zum Abzocken genutzt wird, denn mir bleiben bei einem Tagesmietpreis von 20 Euro effektiv nur 62,5 % übrig. Und ab 1.10.2017 kommt noch pro Tag bei einem Tagesmietpreis von 20 Euro 1,80 Euro Service-Gebühr drauf. Und der Mieter zahlt neben der Tagesmiete auch noch 6 % Versicherungsgebühr bzw. mindestens 4 Euro pro Miettag. Hammer!
    Ich habe mein Fahrzeug ein Mal über SnappCar vermietet, werde es aber nie wieder tun. Absolut nicht empfehlenswert!

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  8. Anfangs war ich sehr froh über die Möglichkeit, mein nur wenig genutztes KFZ vermieten zu können statt es mit Verlust zu verkaufen. Jetzt habe ich allerdings Informationen erhalten, die mich skeptisch machen. Der Bundesverband der Autovermieter (BAV) klagt nach meiner letzten Info gegen private Carsharing-Anbieter, weil die Fahrzeuge der privaten Anbieter wie die Fahrzeuge der professionellen Anbieter als „Selbstfahrervermietfahrzeuge“ zugelassen werden sollen – in Berufung auf die Fahrzeugzulassungsverordnung. Die sagt, dass ein gewerblich vermietetes Fahrzeug der zuständigen Zulassungsbehörde als „Selbstfahrermietfahrzeug“ gemeldet werden müsse. Hier gelten andere Regelungen wie höhere Versicherungstarife. Zum anderen müssen sie alle zwölf Monate einen Check bei TÜV oder Dekra absolvieren. Hat sich dahingehend etwas getan? Meine KFZ-Versicherung wollte erst einen höheren Beitrag berechnen, weil das KFZ von mehreren Personen genutzt wird und jetzt erzählt mir ein Mitarbeiter, dass ich das der Zulassungsstelle melden müsse.

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  9. 1) Vermisse in Ihrer Tabelle zumindest „Get-a-way“!

    2) Gibt es einen Anbieter-Vergleich zu privatem Carsharing u.a. mit:
    „Get-a-Way“ „SnapCar.de“ und „Drivy“?

    3) Für das (bei allen diesen drei Anbietern [ohne manuelle Schlüsselübergabe] oben zum Einbau nötige Equipment) kann vorab mit einem Dialog bei Drivy getestet werden:
    https://www.drivy.de/open-autobesitzer

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  10. @Michael Luger + @Nick
    1. Februar 2017

    Ich habe eine Frage dazu. Lt. AGB´s der Versicherer von drivy und snappcar ist ebenfalls die Unterschlagung mitversichert. Das wäre doch das, was bei Ihnen, Herr Luger, passiert ist.

    @ Nick. Kannst Du dir das vielleicht mal anschauen und mir eine Rückinfo geben?

    https://support.snappcar.nl/hc/de/articles/360000597305-Was-verdiene-ich-mit-einem-Auto-bei-SnappCar-

    https://www.drivy.de/help/articles/1897b3001132

    (jeweils STRG + F und nach „Unterschlagung“ suchen)

    Vielen Dank vorab.

    MfG

    Antworten
    • Es ist leider nicht bekannt, wann hier was genau passiert ist. Stand heute scheint der Diebstahl des Fahrzeuges versichert zu sein. Das ist ja auch normal bei einer Autoversicherung.

      Grüße
      Nick

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  11. Hi Miteinander,

    aus meiner Sicht der vergeblichen Ausleihversuche der letzten Jahre kann ich dies sagen:

    – privates Carsharing viel zu wenig bekannt

    – die deutsche „Seele“ teilt nicht gern

    – die Erstgründer zielen nicht auf einen nachhaltigen ökologischen und sozialen gesamtgesellschaftlichen Nutzen ab und bringen dafür dann auch nicht den langen Atem und die Absicht ein familiengeführtes Unternehmen dauerhaft zu erhalten mit, sondern verkaufen, sobald ein paar Milliönchen für den Altersruhesitz in der Toscana oder Camarque winken quasi an usamerikanische Finanzinvestoren, die vom Geschäft so gut wie nichts verstehen

    – wer mehrfach vergeblich nach dem geeigneten Fahrzeug gesucht hat, resigniert und kommt so schnell nicht wieder

    – die gewerblichen und die nichtgewerblichen Verleiher sehen sich noch nicht mal als richtige Konkurrenten, sonst wären die Internetseiten von irgendjemand besser und standardsetzend; wer aber genau hinguckt, wird feststellen, alle Seiten sind nicht nur teilweise schlecht gemacht, sondern sogar grottenschlecht

    – ich will mein Fahrzeug nicht auf einem Schmarrnfon mit 5 auf 5 mm Sichtfenstergröße aussuchen, sondern bequem am Desktop, daher müssen die Seiten zunächst desktopgerecht ausgelegt sein

    – die Auswahlfilter sind oft versteckt und wenn nicht versteckt, dann völlig unzureichend

    – warum werden Fahrzeuge mit 3 Rädern erst gar nicht gelistet, da gibt es ganz pfiffige gerade für überfüllte Großstädte

    – warum werden keine Fahrzeuge gelistet, die älter als 15 Jahre sind – das ist doch ökologischer Bullshit, es gibt gnadenlos zuverlässigere Altfahrzeuge als Neufahrzeuge mit Elektronikmist – einfach mal ein paar tausend Autobahnkilometer zurücklegen und schaun, was so liegen bleibt

    – es sind viel zu wenig echte Nutzfahrzeuge unter den Carsharingangeboten

    – die privaten WoMo-Ausleiher haben es bei weitem besser auf die Reihe gebracht, was die Auswahlfilter angeht

    – dass der private WoMo-Verleih eigene Internetplattformen hat, ist irgendwie verständlich, aber ärgerlich, dass mensch auf den unterschiedlichsten Plattformen sich tummeln muss, um überhaupt vielleicht mal irgendwann fündig zu werden

    – im Grunde sollte das private Carsharing raus aus dem neokapitalistischen Raffgiernebel und großgenossenschaftlich betrieben werden und steuerlich in den ersten 15 Jahren massiv gefördert werden, damit es ein riesiges Angebot flächendeckend gibt, das die Bedürfnisse von Hunderttausenden auch wirklich umfassend befriedigen kann

    – die Filter müssen viel besser werden, sie müssen aus dem Dunstkreis von 4 Sitzen und 4 Rädern rauskatapultiert werden, die Auswahlvielfalt unserer hochdifferenzierten Konsumgesellschaften. Dabei müssen Ort und Zeit hochflexibel eingebbar sein.

    Vorbildlich sind die Auswahlfilter der Nichtcarsharingplattform autoscout24, die wissen, dass es heute mehr braucht als 4 Sitze und 4 Räder, um potentielle Kunden zufriedenzustellen – die Filter müssen daher unter anderem auf alle Fälle auch diese umfassen:

    Benzin, Diesel, Ethanol, Elektro, Wasserstoff, Autogas (LPG), Erdgas (CNG), Elektro/Benzin, Elektro/Diesel

    Kleinwagen, Cabrio, Coupe, SUV/Geländewagen/Pickup, Limousine, Kombi, Transporter, Van/Kleinbus, Wohnmobil, Sonderfahrzeug, Anhänger

    PKW-AHK, 7polig, 13polig, LKW-AHK, zulässiges Anhängegewicht, Stützlast
    Hinterradantrieb, Vorderradantrieb, 4rad-Antrieb
    Rückfahrkamera, Rundumkamera, Dashcam
    Entertainment“paket“ hinten, vorn

    Schlafsitzposition
    Kühlfach

    usw

    So, wie sich das private Carsharing jedenfalls gegenwärtig präsentiert, kann nicht wirklich was draus werden – es dümpelt nur so vor sich hin.

    Leider! Schade!

    Gruß allseits

    Frohmund Wiedmann, Tübingen/Schuttgart

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  12. Kein privates Carsharing bei Turo mehr

    Turo schreibt auf seiner Website https://turo.com/de/de:
    Wichtig: Turo wird sein Angebot für privates Carsharing in Deutschland einstellen. Ab dem 9. April 2020 kannst Du über Turo nur noch Fahrten mit Fahrzeugen gewerblicher Vermieter buchen.

    Antworten
    • Hallo, danke für die Info. Die Anbieter für privates Carsharing wechseln ziemlich oft… Sehr schwierig, da aktuell zu bleiben. Aber eine Aktualisierung der Liste für privates Carsharing steht auf dem Plan. 🙂

      Grüße

      Nick

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  13. Hallo,

    wir sind am überlegen, unseren Peugeot Traveller ins Car Sharing zu nehmen, da wir ihn nicht mehr in dem Umfang benötigen. Ich habe den Blogbeitrag und auch die Kommentare gelesen. Insgesamt liest sich das eher negativ und als nicht empfehlenswert. Kann das sein? Oder ist es inzwischen einigermaßen lukrativ, so dass man wenigstens kein Verlust macht. Danke für eure Antworte

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  14. Habe gerade von der HUK erfahren, daß sie mich aus der Versicherung werfen, wenn ich mein Auto bei getaround anbiete!!!
    Nachhaltiges Handeln verstehe ich anders…

    Antworten
    • Die gleiche Antwort habe ich bisher bei verti, HUK24 und cosmos direkt bekommen. Alle wollen mit Peer-to-peer carsharing wie bei getaround nichts zu tun haben, selbst wenn ausdrücklich eine separate Versicherung während der Vermietung zum Einsatz kommt. Gibt es irgendwo eine Übersicht, bei welchen Versicherungen Peer-to-peer Carsharing mit Zusatzversicherung während der Vermietung gestattet ist?

      Antworten

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